Oenologue
Wein ist für uns bei Weingut Greiner
nicht nur ein Ergebnis der Natur,
sondern der Ausdruck unserer geistigen Haltung und des Terroir.
Die schonende Bewirtschaftung der Weinberge führe ich im Weinausbau konsequent weiter - frei nach der Idee „das Alte als das eigentlich Neue zu betrachten“. Das Alte ist bei uns die Korbpresse, bekannt aus der Champagne und für die Champagnerbereitung vorgeschrieben. Dank Ihr gelingt es uns, Moste zu erhalten, welche ohne weitere Filtrationen oder Mostbehandlungen vergoren werden können.
Um wirklich individuelle und charaktervolle Weine entstehen zu lassen, folgen wir keinen festgelegten Rezepten, sondern unserem Grundgedanken. Wir betrachten jeden Jahrgang und jedes Lesegut individuell. So wird jeder Wein, jedes Mal aufs Neue, ein Versuch, unserem Ideal möglichst nahe zu kommen. Des Weiteren setzten wir auf Zeit, Holzfassausbau und gute Ideen. Denn Wein entsteht zunächst im Kopf.
Zeit ist für mich einer der wichtigsten Bausteine, um einen großen Wein zu vinifizieren. Indem wir den Weinen genügend Zeit und Ruhe geben, gelingt es ihnen, sich aus eigenen Kräften heraus zu entwickeln.
Damit sich unsere Greiner-Weine noch individueller und charaktervoller entwickeln können, ist für mich ein weiteres unverzichtbares Element das Holzfass. Jeder meiner Weine wird während des Ausbaus mit einer Lagerung im Holzfass veredelt. Die Kunst besteht darin, dass die Weine durch den Holzeinsatz nicht an Ihrer Sortentypizität verlieren, sondern diese verstärkt wird.
Wie bei jedem veredelten Produkt ist der Ausgangsstoff das Wichtigste, denn nur mit einem guten Rohstoff kann ein gutes Endprodukt entstehen. Deshalb basiert die komplette Oenologie auf der Arbeit im Weinberg.
Meine Idee des Weinausbaues ist es, die Trauben so zu ernten und zu keltern, dass wir später nicht mehr eingreifen müssen - denn ein gesunder Most ist sich meist der beste Kellermeister. Der gute Geschmack der Trauben ist der entscheidende Faktor, deshalb stellte ich den Betrieb 2017 komplett auf die biodynamische Wirtschaftsweise um. Ich bin davon überzeugt, dass biodynamisch erzeugte Trauben ein tiefgründiges Aroma aufweisen und daraus größere Weine entstehen können.
Grundsätzlich beeinflusse ich meine gärenden Weine nicht durch eine Temperatursteuerung, um somit diesen so entscheidenden natürlichen Prozess nicht zu manipulieren. Durch ausschließlich spontan mit den eigenen, natürlichen Hefen vergorene Weine, versuche ich einen möglichst eigenständigen Charakter des Weines zu erreichen.
Der Großteil meiner Weine durchläuft im Anschluss an die alkoholische Gärung die zweite, malolaktische Gärung, und erreicht so sein inneres Gleichgewicht. Das innere Gleichgewicht der Weine fördern wir durch ein langes Hefelager - manche Weine verbleiben für mehrere Jahre in engem Kontakt mit der natürlichen Hefe. Das Weingut Greiner verzichtet konsequent, aus Überzeugung, auf jegliche Art der Schönung, da wir nur so die Dichte und Eigenständigkeit unserer Weine und somit die Früchte unsere harten, intensiven Weinbergsarbeit erhalten können.